Veröffentlicht am 02.01.2014
Der NSU-Prozess, wie ihn noch niemand gesehen hat. Die Protokolle des ersten Jahres, nachempfunden von Schauspielern in einem Film: Ein Projekt des Süddeutsche Zeitung Magazins, der Filmakademie Baden-Württemberg, der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und der UFA Fiction.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/tex...
INFO:
Am 6. Mai 2013 begann in München der größte Strafprozess in Deutschland seit der Wiedervereinigung. Eine Frau und vier Männer werden beschuldigt, die Terrororganisation NSU gegründet oder unterstützt zu haben - eine rechtsradikale Gruppe, die zehn Menschen ermordet, zwei Sprengstoffanschläge verübt und 15 Raubüberfälle begangen haben soll. Das Verfahren wird mindestens zwei Jahre dauern, mehr als 600 Zeugen und Sachverständige sind vorgesehen. Das SZ-Magazin hat einen der wenigen Plätze im Gerichtssaal erhalten und die Verhandlung vom ersten Tag an verfolgt. Aus täglichen Mitschriften ist ein umfassendes Protokoll entstanden, das wir in diesem Heft dokumentieren. Es handelt sich um Originaltöne aus der Verhandlung, die gekürzt, aber sonst unverändert wiedergegeben werden. Durch die Stimmen des Richters, der Zeugen, der Sachverständigen, der Anwälte und der Angeklagten entsteht ein Gesamtbild von zehn Jahren Terror, dem nicht endenden Schmerz der Opfer, dem eiskalten Vorgehen der Täter, dem Dilettantismus der Ermittler und der schwierigen Suche nach der Wahrheit, die doch so offensichtlich zu sein scheint. Die ersten 71 Tage des NSU-Prozesses - ein Stück deutscher Geschichte.
Die SZ-Magazin-Autoren Annette Ramelsberger, Tanjev Schultz und Rainer Stadler haben das Verfahren auf mehr als 500 Seiten mitprotokolliert und dann verdichtet.
Das Ergebnis veröffentlichen wir am Freitag, 3. Januar, im SZ-Magazin. Wir haben das Heft in Zusammenarbeit mit der Filmakademie Baden-Württemberg, der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und der UFA Fiction zu einem Film gemacht.
Regisseurin Soleen Yusef und ihr Team (Kamera/Schnitt: Thorsten Wiemer, Ton: Tobias Scherer) wählten mit Bedacht ein sehr zurückgenommenes Setting. Vier Schauspieler (Franziska Benz, Judith Schlink, Johannes May und Thomas Zerck) in einem kargen Studio, zwei Kameras, warmes Licht. »Eine übertriebene Inszenierung würde der Realität nicht gerecht«, sagt Yusef.
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INFO:
Am 6. Mai 2013 begann in München der größte Strafprozess in Deutschland seit der Wiedervereinigung. Eine Frau und vier Männer werden beschuldigt, die Terrororganisation NSU gegründet oder unterstützt zu haben - eine rechtsradikale Gruppe, die zehn Menschen ermordet, zwei Sprengstoffanschläge verübt und 15 Raubüberfälle begangen haben soll. Das Verfahren wird mindestens zwei Jahre dauern, mehr als 600 Zeugen und Sachverständige sind vorgesehen. Das SZ-Magazin hat einen der wenigen Plätze im Gerichtssaal erhalten und die Verhandlung vom ersten Tag an verfolgt. Aus täglichen Mitschriften ist ein umfassendes Protokoll entstanden, das wir in diesem Heft dokumentieren. Es handelt sich um Originaltöne aus der Verhandlung, die gekürzt, aber sonst unverändert wiedergegeben werden. Durch die Stimmen des Richters, der Zeugen, der Sachverständigen, der Anwälte und der Angeklagten entsteht ein Gesamtbild von zehn Jahren Terror, dem nicht endenden Schmerz der Opfer, dem eiskalten Vorgehen der Täter, dem Dilettantismus der Ermittler und der schwierigen Suche nach der Wahrheit, die doch so offensichtlich zu sein scheint. Die ersten 71 Tage des NSU-Prozesses - ein Stück deutscher Geschichte.
Die SZ-Magazin-Autoren Annette Ramelsberger, Tanjev Schultz und Rainer Stadler haben das Verfahren auf mehr als 500 Seiten mitprotokolliert und dann verdichtet.
Das Ergebnis veröffentlichen wir am Freitag, 3. Januar, im SZ-Magazin. Wir haben das Heft in Zusammenarbeit mit der Filmakademie Baden-Württemberg, der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und der UFA Fiction zu einem Film gemacht.
Regisseurin Soleen Yusef und ihr Team (Kamera/Schnitt: Thorsten Wiemer, Ton: Tobias Scherer) wählten mit Bedacht ein sehr zurückgenommenes Setting. Vier Schauspieler (Franziska Benz, Judith Schlink, Johannes May und Thomas Zerck) in einem kargen Studio, zwei Kameras, warmes Licht. »Eine übertriebene Inszenierung würde der Realität nicht gerecht«, sagt Yusef.
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